Frankfurter Küche +100

2016

Die Frankfurter Küche galt in den 20ger Jahren als Inbegriff der modernen Raumgestaltung. Erstmals wurden durchdachte Küchenmodule erschwinglich und somit die Küche zum anerkannten Arbeitsraum. Heute ist die Frankfurter Küche einerseits als „Frauengefängnis“ bekannt – wurden ihre Höhen und Arbeitsschritte doch ausschließlich auf die Frau ausgerichtet – doch andererseits ist sie Wegbereiter und Vorbild im formalen wie funktionalem Design jeder modernen Küche. Bekannt für ihre Schlichtheit, diverse praktische Details und Multifunktionalität, wurde sie im Laufe des Jahrhunderts von der Münchner Küche oder Sell Küche neuinterpretiert – schaffte dennoch nie den Sprung ins 21. Jahrhundert.

Durch einen klaren Fokus auf die Funktionalität und durch formale Zurückhaltung ist diese Küche der Versuch einer Konversation der Frankfurter Küche ins hier und jetzt. Anders als vor 100 Jahren hat eine Küche heutzutage diverse Elektrogeräte unterzubringen um den Komfort des 21. Jahrhunderts zu gewährleisten. Alle Geräte wurden so untergebracht, dass sie sich unscheinbar in die bewusst reduzierte Küchenzeile eingliedern. Praktische Details wie das Tablett, der Ausziehtisch oder die originalen Aluminiumschütten wurden dabei übernommen. Selbst die Küchengriffe wurden nach Originalplänen aus Aluminium nachgegossen. Derartig zierliche Küchengriffe sind heutzutage nichtmehr erhältlich.

Eschenholz und Edelstahl